Erfolgreich hat Rahlenbeck die Loge nach Chemnitz gebracht und war bis 1843 Meister vom Stuhl. Da er weiterhin in Hohenstein wohnte, behielt die Loge die Bezeichnung „Orient Hohenstein mit Chemnitz“ und zwar bis zum Einzug in das neue Logenhaus, welches sich Braustraße 14 in Chemnitz befunden hat, im Jahre 1845.
Sicher haben sich die Brüder mit dem Umzug einen regen Zustrom neuer Mitglieder für die Loge erhofft und doch ging der Aufbau nur mühsam voran. Carl Rahlenbeck bemühte sich, gemeinsam mit dem deputierten Stuhlmeister Zeißig, das Logenleben erfolgreich am solchen zu halten.
Die Arbeit in der Loge fällt Rahlenbeck scheinbar immer schwerer, 1835 werden erstmals Reisen wegen Kränklichkeit in die Schweiz und Italien erwähnt. Vielleicht nahm er sich auch einfach eine Auszeit, denn am 10. Dezember 1834 war seine Frau Christiane Henriette im Alter von 53 Jahren verstorben. Auch 1838 wird wieder auf eine Erkrankung hingewiesen.
Diese scheint ihn jedoch nicht daran zu hindern Mitglied des sächsischen Landtages (1839 – 1840 und 1842 – 1843) zu werden. Da er zur Erfüllung seines hohen Amtes oft und lang in Dresden verweilt übernimmt nun der dep. Meister vom Stuhl Zeißig fast vollständig die Amtsgeschäfte.
Am 20. Mai 1841 erhält Rahlenbeck einen silbernen Hammer zu seinem 25. Jubiläum als Meister vom Stuhl und wird zum 26. Male in dieses Amt wiedergewählt.
Auf den Tag genau ein Jahr später bittet Rahlenbeck im Hinblick auf das
Herannahen der siebenziger Lebensjahre
Quelle: Festschrift zur hundertjährigen Jubel-Feier der g.u.v. St. Johannis-Loge „Zur Harmonie“ im Or. Chemnitz am 11. Mai 1899
schriftlich darum nicht noch einmal gewählt zu werden. Er fühle sich geistig und körperlich nicht mehr im Stande dieses hohe Amt auszufüllen.
Am nun folgenden Abend, erfüllten ihm die Logenbrüder seinen Wunsch und haben ihn nicht wieder gewählt. Vielmehr trat nun Carl Wilhelm Zeißig dieses Amt an. Rahlenbeck wurde, in Abwesenheit, zum „Ehrenaltmeister vom Stuhl“ ernannt, doch sollte er die Loge in dieser Funktion nicht mehr betreten können.
Sein Gesundheitszustand verschlimmerte sich zusehends. Carl Rahlenbeck folgte am 10. November 1843, im Alter von 68 Jahren, seinem Schwiegervater Johann Gottfried Landgraff und seiner einstigen Ehefrau in den ewigen Osten. Er starb in seinem Haus zu Hohenstein, welches er von Landgraff im Jahr 1817erworben hatte, dort wo wohl die Geschichte der Loge „Zur Harmonie“ in Hohenstein begonnen hat. Er hinterließ drei drei Söhne und eine Tochter.
Immer wieder wird von der hohen Redekunst des Carl Rahlenbeck berichtet. Darum ich nun posthum einen Auszug der Zusammenfassung aus seiner Rede vom 24. Juni 1842 vorstellen möchte.
… Zuerst sprach er darüber: „daß nur derjenige Befriedigung in der Maurerei finden könne, welcher die Idee derselben schon in sich trage.“ Die Wichtigkeit der Symbole einzeln erklärend, gelangte er zu dem Schlußsatze, daß eine Stätte, wo der Glaube erhoben, die Tugend gestärkt, die heilige Flamme der Liebe genährt werde – wie die Loge es bezweckt – sei nicht nur wohltätig, sie sei in unserer zerissenen Zeit auch nothwendig.
Quelle: Festschrift zur hundertjährigen Jubel-Feier der g.u.v. St. Johannis-Loge „Zur Harmonie“ im Or. Chemnitz am 11. Mai 1899
Zum Ende dieser Versammlung ergriff Rahlenbeck noch einmal das Wort um sein Bekenntnis abzulegen:
... daß er von der ewigen Jugend der Maurerei fest überzeugt sei
… er selbst zeigte in einem Rückblick auf seine maurerische Laufbahn, wie dankbar er der Maurerei sei, weil sie ihn gelehrt habe, ohne Stolz und Kälte, voll Eifer für Aller Wohl, treu und entschlossen auf dem Wege der Wahrheit und des Rechts auszuharren.
Quelle: Festschrift zur hundertjährigen Jubel-Feier der g.u.v. St. Johannis-Loge „Zur Harmonie“ im Or. Chemnitz am 11. Mai 1899