Loge „Zur Harmonie“ i.Or Hohenstein

Die Grundlage für meine Ausführungen zu oben genannter Loge ist die „Festschrift zur hundertjährigen Jubelfeier der g.u.v. St. Johannis-Loge „Zur Harmonie“ im Or. Chemnitz“, Matrikel-Nr.: 191, welche 1899 für die Brüder der benannten Loge herausgegeben worden ist. Erste Querprüfungen lassen den Schluss zu, dass die darin enthaltenen Informationen durchaus den Tatsachen entsprechen können, darum ich den Inhalt gern zur Darstellung des historischen Werdegangs verwenden möchte. 

In Hohenstein-Ernstthal erinnern heute nur noch das „Logenhaus“ am Grenzweg, die „Bauhütte“ in der Schützenstraße und die Straßennamen „Am Logenberg“ und die „Logenstraße“ an diese Zeit, als sich die Freimauerer hier im Ort versammelten. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts gab es am Grenzweg noch die beiden Johannis-Teiche am Johannis-Garten unterhalb des Logenhauses. 

Wie die folgenden Ausführungen zeigen werden ist sie 23 Jahre nach Gründung von Hohenstein nach Chemnitz umgezogen und hatte sich zu einer der größten Logen in Deutschland entwickelt. Im Laufe der Zeit gehörten ihr viele bedeutende Persönlichkeiten an, wie z.B. Dr. Wilhelm André, 1. Oberbürgermeister von Chemnitz, welcher maßgeblich an der Entwicklung des deutschen Patenrechtes beteiligt war. Stellvertretend für viele andere Personen aus der Wirtschaft seien hier Eduard Beyer, Besitzer der größten deutschen Tintenfabrik und der „Lokomotivkönig“ Richard Hartmann bekannt. 

1935 erfolgte die erzwungene Selbstauflösung durch die NSDAP. Von 1936 diesem Jahr an bis 1945 befand sich in den Räumen des Chemnitzer Logenhauses das „Sächsische Logenmuseum“, das einzige in Mitteldeutschland. Anhand der Jahreszahlen lässt sich unschwer erkennen, dass dieses nicht über das „eigentliche Wesen“ der Freimaurer informierte sonder vielmehr für Propaganda-Zwecke der Nationalsozialistischen Regierung gegen diese Gruppe eingesetzt worden ist. Zur Zeit der DDR war die Freimaurerei verboten und keiner hat sich damals die Mühe gemacht die einstigen Parolen zu beleuchten und die Lügen zu widerlegen. 

1991 erfolgte dann die Neugründung der heutigen Loge „Zur Harmonie“ in Chemnitz, wo auch heute noch aktiv gearbeitet wird.